Mittwoch, 22. Juli 2015

Lutz Schebesta "Frauenheld"




Titel: Frauenheld
Autor: Lutz Schebesta
Verlag: Bastei Lübbe
Sprache: Deutsch
Taschenbuch: 256 Seiten
Preis: 8,99€
Medium: eBook
eBook-Preis: 6,99€ (Kindle)










Klappentext/Kurzbeschreibung von Amazon (Link führt zur Amazon-Seite):

Bastian ist zweiunddreißig und unglücklich. Jeden Abend vor der Glotze abhängen und Sex nur ab und zu am Wochenende, wenn seiner Freundin gerade danach ist. Das reicht ihm einfach nicht, und er beschließt: Eine Veränderung muss her. Er trennt sich von seiner Freundin, und um keine Chance unversucht zu lassen, begibt er sich ins Internet. Doch dort wird ihm schnell klar, dass sich hinter einem scharfen Foto nicht zwangsläufig eine sexy Frau verbergen muss und dass es durchaus Frauen geben soll, die mehr an einer schnellen Nummer als einer dauerhaften Beziehung interessiert sind ... Eine gnadenlos offene und brüllend komische Reise durch den Dschungel des Internet-Datings. 

Meine Meinung:

Der Klappentext klingt ja schon mal sehr vielversprechend. Aber das war's dann leider auch.

Bastian ist der Hauptcharakter des Buches. Er war mir von Anfang an unsympathisch.
Das Buch startet damit, dass Basti mit seiner aktuellen Beziehung unglücklich ist. Darüber wird gejammert. Seine Freundin missachtet seine Bedürfnisse und seine Wünsche. Er hätte gern mehr Sex, vor allem hätte er gern öfter einen BlowJob. Seine Freundin raucht im Schlafzimmer und das mag er nicht usw. Jammer, Jammer, Jammer.
Schließlich findet er endlich den Mut und gibt seiner Freundin einen Laufpass, obwohl doch bald Weihnachten ist und er nicht gern allein sein will.

Danach geht es dann los mit der Partnersuche im Internet. Total oberflächig sucht er nach Frauen mit Modelmaßen. Wenn eine Frau diesen Maßen nicht entspricht, dann wird ordentlich über sie hergezogen. Dass er dort nicht gleich seine Traumfrau findet, war ja wohl klar - sonst hätte das Buch ja keinen Sinn.

Ich fand das Buch grauenvoll. Ich habe mich wirklich durchgekämpft, weil es ja eigentlich so lustig sein sollte. Der Schreibstil ist gar nicht so schlecht, obwohl er an vielen Stellen doch eher platt ist.
Es geht hauptsächlich um Sex und Frauen mit Modelmaßen. Immer schön Klischees bedienen.

Das Buch hat ewig auf meinem Kindle geschlummert. Falls ich irgendwann mal Geld dafür ausgegeben habe, tut es mir leid. Platte Story, total unsympathischer Hauptcharakter, den ich einfach nur noch schlagen wollte.

Fazit:
Von mir definitiv keine Empfehlung. Wer auf platte Stories, Klischees und jammernde Würstchen steht, findet hier das richtige Buch.

Anne Gesthuysen "Wir sind doch Schwestern"





Titel: Wir sind doch Schwestern
Autor: Anne Gesthuysen
Verlag: Kiepenheuer&Witsch
Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Preis: 19,99€
Medium: Audible-Hörbuch
Hörbuch-Preis: 15,95€









Inhalt:
Die 3 Schwestern Katty, Paula und Gertrud treffen sich anlässlich des 100. Geburtstags von Gertrud auf Kattys Hof, dem Tellemanns Hof. Dieser muss groß gefeiert werden.
Die 3 Schwestern wollen die Zukunft planen, das ist jedoch nicht möglich, ohne klaren Tisch in der Vergangenheit zu machen. Sie haben da alle so ihre Geheimnisse.
In dem Buch wird die Lebensgeschichte der 3 Frauen erzählt, die allesamt unterschiedlich sind, aber alle nicht viel Glück in der Liebe hatten. Aufgrund dem 100. Geburtstag von Gertrud erstrecken sich die Geschehnisse auch auf ein Jahrhundert.

Meine Meinung:
3 schrullige alte Damen lernt man in dem Buch kennen. Gertrud ist die älteste - sie hat noch gute Augen, aber so richtig hören kann (und manchmal will) sie nicht. Paula dagegen mit ihren 98 Jahren kann noch gut hören, aber mit dem Sehen ist es schwierig. Sie nimmt so die Vermittlerrolle in dem Roman ein und hört beiden Schwestern gut zu. Katty ist das "Küken" unter den Schwestern mit 84 Jahren. Sie ist noch ganz fit und will große Feste feiern.

Die Schwestern sind allesamt auf ihre Weise sympathisch. An einigen Stellen muss man schon ordentlich schmunzeln.

Da sie sich nun zusammen auf dem Tellemann-Hof versammeln, wird auch mal in die Vergangenheit geblickt. Man liest die Geschehnisse eines ganzen Jahrhunderts. Leicht hatte es keine der Schwestern. Sie hatten alle 3 ein bewegtes Leben, haben viel erlebt und wenig Glück in Liebesdingen.

Doch die Schwestern haben nie das Wichtige aus den Augen verloren, haben immer mehr oder minder zusammen gehalten und haben auch das Verzeihen gelernt.

Die Geschichte wird abwechselnd in der Gegenwart und in der Vergangenheit erzählt. Dies wird humorvoll und liebevoll erzählt. Allerdings ist es mir manchmal etwas langatmig vorgekommen. Auch der ein oder andere Dialog wirkt etwas "aufgesetzt".

Gelesen wird das Buch von Doris Wolters, die die Geschichte, die 3 Charaktere und auch die Gefühle gut rüberbringt. Es war sehr angenehm, ihrer Stimme zu lauschen.

Trotz alledem bin ich nicht so 100%ig von dem Buch überzeugt.

Fazit:
Mal ein etwas anderer Roman, der geschichtliche Ereignisse mit den Lebensgeschichten von 3 Frauen - alten Damen - verknüpft, die alle etwas schrullig und gerade deshalb sympathisch sind. Nicht perfekt, aber ganz okay.

Graeme Simsion "Der Rosie-Effekt: Noch verrückter nach ihr"





Titel: Der Rosie-Effekt: Noch verrückter nach ihr
Autor: Graeme Simsion
Verlag: Fischer Krüger
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Preis: 18,99€
Medium: Audible-Hörbuch
Hörbuch-Preis: 20,95€









Inhalt:
Dons Suche nach der perfekten Ehefrau hat ein Ende gefunden und er ist mit Rosie verheiratet. Sie sind gemeinsam von Australien nach New York gezogen und es kündigt sich Nachwuchs an. 
Don will natürlich der beste Vater aller Zeiten werden und geht alles wissenschaftlich an, er erstellt einen genauen Ernährungsplan für Rosie - diese ist davon nicht so begeistert. Auch seine Recherche-Methoden sind alles andere als gewöhnlich, was dazu führt, dass er verhaftet wird - das darf Rosie keinesfalls erfahren.
Als würde das nicht genügen, wo Don doch schon mit der Situation überfordert ist, Vater zu werden, befindet sich sein bester Freund Gene in Beziehungsproblemen und Wohnungsnot und zieht kurzer Hand bei Don und Rosie ein. 
Zudem will er die Sozialarbeiterin Lydia überzeugen, dass er ein guter Vater sein wird.
Das ist der Stress vorprogrammiert. Über all dies gerät die Liebe etwas in den Hintergrund und er droht Rosie zu verlieren...

Meine Meinung:
Es handelt sich hierbei um die Fortsetzung des Romans "Das Rosie-Projekt". Ich habe dieses auch schon als Hörbuch gehört, also habe ich mir auch den "Rosie-Effekt" in meinem Audible-Abo geholt. Was gleich auffällt: Es ist nicht der Sprecher aus dem ersten Teil. Dieses Buch wird von Oliver Kube gelesen. Er macht das nicht schlecht, aber es ist mir nicht verständlich, warum man in einer Fortsetzung einen anderen Sprecher nimmt. Ich war an die Stimme von Robert Stadlober für den Don gewöhnt.

Nachdem Don im ersten Teil also die Liebe seines Lebens kennengelernt und geheiratet hat, steht er im 2. Teil vor neuen Problemen: Rosie ist schwanger. Don will natürlich der perfekte Vater sein, obwohl Rosie an den Vaterqualitäten Dons zweifelt. Wie es von Don nicht anders zu erwarten ist, geht er das "Projekt Vater" wissenschaftlich an. Er erstellt für Rosie den optimalen Ernährungsplan, um das Baby gut versorgt zu wissen. Allerdings ist Rosie davon nicht sehr begeistert, sie will essen, worauf sie Lust hat. 
Zudem beginnt er eine Studie über Kleinkinder. Um Beobachtungen anstellen zu können, lungert er auf Kinderspielplätzen herum und beobachtet sie. Es dauert natürlich nicht lang, bis er verhaftet wird. Dies darf Rosie keinesfalls erfahren! Don muss die Sozialarbeiterin Lydia überzeugen, dass er ein guter Vater sein wird - leichter gesagt, als getan.

Es krieselt ordentlich in der Beziehung zwischen Don und Rosie. Da zieht auch noch Rons bester Freund Gene bei ihnen ein, den Rosie eigentlich nicht so gut leiden kann. Ein weiterer Streitpunkt.

So entfernen sich die Beiden immer mehr von einander und die Beziehung droht zu Zerbrechen.

Ich fand das Buch nicht schlecht, aber auch nicht so gut wie den ersten Teil. Don ist und bleibt ein verrückter Typ mit Asperger. Doch hier im 2. Buch wird das Ganze etwas übertrieben. Manchmal wollte ich einfach schreien "Sprecht doch mal mit einander!!" Es fehlt dadurch irgendwie die Nachvollziehbarkeit, es wirkt einfach an einigen Stellen zu aufgesetzt und konstruiert. 
Auch Rosie, die im ersten Buch wahnsinnig sympathisch war, büßt in "Der Rosie-Effekt" kräftig an Sympathie ein. Sie hat mich an einigen Stellen einfach total aufgeregt.

Fazit:
Ein Buch, das Unterhaltung bietet und einige Lacher sind gewiss. Wer den ersten Teil kennt, kann ruhig auch den zweiten Teil lesen - auch wenn der nicht an den ersten heranreicht.